Die verquerten Verhältnisse

Frankfurt wird der Wendepunkt

Die krankhafte Idee der Entscheider in Wiesbaden, dass sich eine Gruppierung verselbstständigt und das Potential gegen den DGV richtet hat mehrfach dazu geführt, dass sich Golf in Deutschland in die falsche Richtung entwickelt. Die Weichen sind vor 20-30 Jahren falsch gestellt worden.
Dadurch hat der DGV ein massives Strukturproblem, welches die Führung des Verbandes durch Kurzsichtigkeit zu verantworten hat. Der Präsidentenflüsterer Prof. Wallenhorst sah eine unmittelbare Gefahr in den öffentlichen und gewerblichen Anlagen, die dem DGV Handlungsbedarf verordnete.
Öffentliche Golfanlangen fanden keine Einbindung, man gründete lieber die VcG. Die Betreiber wurden 20 Jahre stiefmütterlich behandelt.
Die zwei Klassengesellschaft e.V. Clubs mit A und B Standort haben es nicht nötig sich den neuen Verhältnissen anzupassen. Mitgliederschwund und sinkende Einnahmen werden mit Mitgliederumlagen zum Jahresende ausgeglichen.
Die „Hobby-Golfplatzbetreiber“ wollen keine Veränderung und halten dem DGV-Präsidium bei Abstimmungen den Rücken frei.
Das die DGV-Zentrale mittlerweile ein Budget von 12 Mill. verfrühstückt, obwohl der Verband nur aus 830 Mitgliedern besteht, die alle ihre Mitglieder (zirka 635000) selbst verwalten, interessiert nur am Rande.
Vier Mill. Euro werden für Sportförderung ausgegeben, und die Erfolglosigkeit wird nicht hinterfragt. Solange die e.V. Club-Präsidenten sich nicht um die wirklichen Verbandsprobleme kümmern, kann das Präsidium davon ausgehen, dass die DGV-Mitglieder nicht die Höchststrafe aussprechen, „Abwahl“.
Dem entsprechend nimmt man sich der anstehenden Probleme an.
Der Eiertanz mit den gewerblichen Anlagen, erst ausgrenzen, dann „klein und ruhig halten“, später als Mitglieder aufnehmen, aber immer noch gegenüber e.V. Clubs nachteilig behandeln, hat sich als kontraproduktiv erwiesen. Erst als Betreiberfirmen vollwertiges Mitglied mit allen Rechten und Pflichten im DGV werden konnten, haben sich diese Misszustände geheilt. Nicht für alle, denn die e.V. Clubs mit langfristigen Verträgen ausgestattet und am längeren Machthebel sitzend dominieren diese Verhältnisse zwischen Clubs und Betreibern auf den Anlagen immer noch. Obwohl in der Regel Betreiber die Eigentümer der Anlagen sind, haben einige wenige keinen Zugriff auf ihren Besitz.
Das alles kann man der Kurzsichtigkeit der Endscheider in Wiesbaden zu ordnen. Bei der Gründung der VcG sprechen die „clubfreien“ von einer „visionären Idee und einem Erfolgsmodell.“
Die VcG sagt von sich selbst, dass sie den Markt verändert hat. Leider haben sie Recht. Wenn man Rückschlüsse aus den letzten Abstimmungen bei Verbandstagen zieht, ist es nahe liegend, dass es zu der Gründung gekommen ist, weil die Präsidenten der Landesgolfverbände mit ihren Stimmpaketen eine Mehrheit von 280:173 Stimmen für den Club von „heimatlosen Golfern als selbstständiges Mitglied im DGV“ mit eigener Geschäftsstelle und Club mit eigenem Ausweis gestimmt hatten. So ganz kann man die Beweggründe von Jan Brügelmann, dem damaligen DGV-Präsidenten, nicht nachvollziehen. Als Begründung wurde das als strategisches Ziel angegeben, man wolle der wachsenden Anzahl von „vagabundierenden Golfspielern, die keinem Verein angehören“ eine Heimat bieten.
Wie die Verantwortlichen Herrschaften der VcG aus dieser Großzügigkeit ihren Nutzen gezogen haben, stellt die ganze Vereinigung in ein schlechtes Licht. Die Führung der VcG vergisst nie zu erwähnen, größter Golfclub in Deutschland, mit 18,5 Millionen Euro bedeutender Förderer des Golfsports und dabei mit den günstigsten Einstiegsangeboten für Interessenten zu sein.
Dass die VcG-Verantwortlichen mit großen Summen hantieren können, besteht aus dem Geschäftsmodell: ein nicht bezahlen der Spielrechte - verkaufen von Mitgliedschaften.
Der größte Fehler der VcG-Verantwortlichen aber ist die aggressive Werbung, das Preisdumping und das sich zu jeder Zeit zur Schau stellen. Das hat es dazu gebracht, dass die VcG als Synonym für „Billig-Golf“ in den Köpfen der Golfer in Deutschland verankert ist. Weil das DGV-Präsidium nie versucht hat auf die Führung der „clublosen Golfer“ einzuwirken, ist den Herren in Wiesbaden die Fehlentwicklung anzukreiden.
Wenn man bedenkt, dass das „Jan Brügelmann- Präsidium“ den 20.000 vagabundierenden Golfern eine Heimat geben wollte, muss man Herrn Nothelfer und das Präsidium heute fragen, was ist mit den 120.000 Fernmitgliedschaften geplant. Leider ist das aus dem Ruder gelaufen. Im Programm 2018 fragt der Präsident die DGV-Mitglieder, wie wollt ihr es denn jetzt haben.
Es ist offensichtlich, die Situation ist den Herrschaften in Wiesbaden über den Kopf gewachsen.
Am 22. Mai soll eine Gruppe von DGV-Mitgliedern in Frankfurt in Arbeitskreisen beraten, was im November bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung von den DGV-Mitgliedern beschlossen werden soll. Eins ist klar, wir werden uns wehren: Golf wird nicht noch billiger, uns es ist davon auszugehen, dass einige Baustellen abgebaut werden.  

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